· Article · Lungenembolie
Neue Daten zur Lyse versus Antikoagulation bei Patienten mit Lungenembolie
Bei Patienten mit akuter Lungenembolie wird, mit Ausnahme von Hochrisiko-Patienten, eine Lysetherapie kontrovers diskutiert. Standard ist eine Antikoagulation. Eine aktuelle Meta-Analyse zeigt erneut, dass der Nutzen der Lyse gegenüber dem erhöhten Blutungsrisiko abzuwägen ist. Bei Patienten unter 65 Jahren ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis am besten. Ausgewertet wurden 16 Studien mit insgesamt mehr als 2.000 Patienten mit Lungenembolie, die meisten davon hämodynamisch stabil, aber mit rechtsventrikulärer Dysfunktion (intermediäre Risikogruppe). Eine Lysetherapie war im Vergleich zu Antikoagulanzien mit einer fast um 50 % verringerten Mortalität verbunden (2,2 % versus 3,9 %). Das Risiko schwerer Blutungen war um das 2,7-Fache (9,2 % versus 3,4 %), das für intrazerebrale Blutungen um das 4,6-Fache erhöht (1,5 % versus 0,2 %). Bei Patienten im Alter bis 65 Jahre war das Risiko schwerer Blutungen nicht mehr erhöht. Eine weitere Studie bei Patienten mit Lungenembolie und intermediärem Risiko bestätigt diese Ergebnisse: Die Rate von Tod oder hämodynamische Kompensation war hier unter der Lysetherapie mehr als halbiert (2,6 % versus 5,6 %), auf Kosten vermehrter schwerer extrakranialer Blutungen (6,3 % versus 1,2 %) und Schlaganfällen (2,4 % versus 0,2 %).
Quellen
- Chatterjee S et al.: Thrombolysis for Pulmonary Embolism and Risk of All-Cause Mortality, Major Bleeding, and Intracranial Hemorrhage. A Meta-analysis. JAMA 2014; 311(23): 2414-2421
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