· Article · Orale Antikoagulation
Neue Praxisdaten weisen auf erhöhtes Risiko schwerer Blutungen unter Dabigatran hin
Die Datenlage zum Blutungsrisiko unter dem Thrombinhemmer Dabigatran wird zunehmend verwirrender: Zwei neue retrospektive US-Untersuchungen bei Medicare-Versicherten mit Vorhofflimmern (VHF), die zur Schlaganfallprävention mit Dabigatran oder dem Vitamin K-Antagonisten Warfarin behandelt wurden, haben ein unterschiedliches Bild geliefert. In der ersten Studie war unter dem Thrombin-Hemmer das Risiko für schwere Blutungen erhöht, in der zweiten nicht.
Erste Studie: Hohes Risikopotenzial von Dabigatran
In der ersten Studie wurden Daten von rund 9.500 Patienten mit Vorhofflimmern ausgewertet, die mit Dabigatran (n=1.300) oder Warfarin (n=8.100) behandelt wurden. Unter dem Thrombin-Hemmer war sowohl das Risiko für jegliche Blutungen (33 % versus 27 %) als auch für schwere Blutungen (9 % versus 6 %) signifikant erhöht. Als schwere Blutungen galten intrakranielle Blutungen, ein Hämoperitoneum sowie alle Blutungen, die stationär oder notfallmäßig versorgt werden mussten.
Signifikant verringert war unter Dabigatran das Risiko intrakranieller Blutungen (0,6 % versus 1,8 %), die besonders bedrohlich sind. Die Risikoreduktion war jedoch nur bei Patienten ≥ 75 Jahre signifikant. Ein besonders hohes Blutungsrisiko (jegliche und schwere Blutungen) wurde bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen und Afroamerikanern dokumentiert. Am häufigsten traten gastrointestinale Blutungen auf (Dabigatran: 17 %, Warfarin: 10 %).
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses MR Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 12,75 € / Monat