· Fachbeitrag · Lungenkrebs
CT-Screening bei Rauchern verhindert Lungenkrebstodesfälle, bleibt aber umstritten
Durch ein Lungenkrebs-Screening bei Rauchern per Niedrig-Dosis-CT ließe sich die Lungenkrebs-Mortalität um rund ein Fünftel verringern ‒ im Vergleich zu einem Röntgenscreening. Trotz dieses eindeutigen Ergebnisses einer großen Multicenterstudie des National Cancer Institute in den USA gibt es aber viele Einwände gegen ein routinemäßiges CT-Screening von Rauchern: die hohe Rate falsch-positiver Befunde, Überdiagnose und nicht zuletzt die Kosten.
53.000 Raucher zwischen 55 und 74 Jahren nahmen an der Studie teil, die eine Rauch-Exposition von mindestens 30 Packungs-Jahren hinter sich hatten; knapp die Hälfte hatten in den vergangenen 15 Jahren das Rauchen erfolgreich aufgegeben. Bei der Hälfte der Personen erfolgte über drei Jahre jährlich ein CT-Screening auf Lungenkrebs, in der Vergleichsgruppe Röntgenthoraxuntersuchungen. Die Lungenkrebsrate wurde anschließend über weitere drei Jahre erfasst.
Bei rund einem Viertel aller CT-Untersuchungen wurden auffällige Befunde festgestellt, die Nachfolgeuntersuchungen notwendig machten; bei den Röntgenuntersuchungen betrug der Anteil nur etwa 7%. Rund 95% aller positiven Screening-Ergebnisse erwiesen sich als falsch positiv. Insgesamt war die Inzidenz von Lungenkrebs in der CT-Gruppe signifikant um 13% höher als in der Röntgen-Gruppe (1.060 vs. 941 Krebserkrankungen). Die Lungenkrebs-Mortalität war in der CT-Gruppe um 20% niedriger (247 vs. 309 Fälle, p=0,004), die Gesamt-Mortalität um knapp 7% verringert (p=0,02).
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