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  • · Fachbeitrag · Morbus Alzheimer

    Paradox: Anticholinerge Medikamente bei Alzheimer-Patienten

    Acetylcholinesterase (ACh)-Hemmer, die den Abbau von Acetylcholin blockieren, zählen zu den wenigen Mitteln, um den stetigen Abfall der kognitiven Fähigkeiten bei Alzheimer-Patienten zu verlangsamen. Anticholinergika, die zum Beispiel bei Allergien und Blasenschwäche eingesetzt werden, bewirken das Gegenteil: Sie blockieren die Wirkung von Acetylcholin, machen als Nebenwirkung häufig müde und schwächen die kognitiven Fähigkeiten. Beide Medikamente bei Alzheimer-Patienten zu kombinieren, macht also wenig Sinn, wird aber dennoch häufig getan, wie eine neue US-Studie bei über 5.600 Demenzpatienten bestätigt. 37 % der Patienten, bei denen eine ACh-Hemmer-Therapie begonnen wurde, nahmen mindestens ein Anticholinergikum ein, 11 % sogar zwei und mehr moderate bis potente Anticholinergika. Ein Viertel dieser Patienten nahmen beide Medikamentenklassen über mehr als ein Jahr parallel ein. Hinweise auf klinische Auswirkungen dieser Kombination wurden nicht beobachtet.

     

    PRAXISHINWEIS | Der gleichzeitige Einsatz von ACh-Hemmern und Anticholinergika ist, um es gelinde auszudrücken, eine nicht optimale klinische Praxis und sollte vermieden werden, betont Studienleiterin Denise Boudreau aus Seattle.

    Quelle