· Article · Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Zöliakie präsentiert sich oft atypisch
Eine Zöliakie präsentiert sich nicht immer klassisch mit Zeichen der Malabsorption wie Durchfall, Gewichtsverlust und Steatorrhoe. Die meisten Betroffenen haben andere abdominelle Beschwerden wie Dyspepsie, Flatulenz und wechselnden Stuhlgang oder unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Depressionen. Auch Adipositas und Obstipation schließen eine Zöliakie nicht aus, so Professor Dr. Wolfgang Fischbach aus Aschaffenburg beim Allgemeinmediziner-Update Ende Mai 2015 in Norderstedt. Gesichert ist die Diagnose laut aktueller S2k-Leitlinie, wenn drei Kriterien erfüllt sind: positive Serologie (Transglutaminase-IgA-Antikörper), positive Histologie und serologische Besserung unter glutenfreier Diät. Dann sollten symptomatische Patienten eine lebenslange Diät einhalten. Wurde eine Zöliakie ausgeschlossen, kommen auch eine Weizenallergie oder -sensitivität als Erklärung für die Beschwerden infrage. Eine Verdachtsdiagnose könne durch eine 2-3-wöchige weizenfreie Diät und anschließende Reexposition gestellt werden.
PRAXISHINWEIS | Der Nachweis einer Zöliakie muss unter glutenhaltiger Ernährung bzw. bewusster Gluten-Reexposition der Patienten erfolgen. Differenzialdiagnostisch kommt auch eine Weizenallergie oder -sensitivität infrage. |
Quellen
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