· Fachbeitrag · Opioidtherapie
Mit zunehmender Opioiddosis steigt das Risiko für Verkehrsunfälle
Eine Therapie mit höheren Opioiddosen ist bereits mit vielfältigen ungünstigen Effekten in Verbindung gebracht worden, wie erhöhtes Sturz- und Frakturrisiko und erhöhte Mortalität. Patienten, denen Opioide verschrieben werden, sollten auch auf ein erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle aufmerksam gemacht werden, insbesondere Autofahrer. In einer kanadischen Studie wurde belegt, dass bei Personen, die während einer Opioidtherapie Auto fahren, das Risiko für einen Verkehrsunfall mit der Opioiddosis stetig ansteigt.
In der Fall-Kontroll-Studie wurden von insgesamt fast 550.000 Erwachsenen, denen ein Opioid verschrieben worden war, 5.300 Patienten identifiziert, die einen Verkehrsunfall erlitten hatten. Die Opioiddosis wurde bei ihnen mit der von ebenso vielen Kontrollpatienten verglichen. Im Vergleich zu Autofahrern, die sehr niedrig dosiert Opioide einnahmen (< 20 mg Morphinäquivalente täglich), war das Risiko für einen Verkehrsunfall bereits bei einer Therapie mit niedrigen Dosierungen (20-50 mg) um 20 % erhöht; bei hohen Dosen (> 100 mg täglich) war das Risiko um mehr als 40 % erhöht. Kein erhöhtes Unfallrisiko wurde für Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer ermittelt.
Quelle
- Gomes T et al.: Opioid Dose and Risk of Road Trauma in Canada. A Population-Based Study. JAMA Intern Med 2013; 173(3): 196-201
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