· Article · Vorhofflimmern (VHF)
Bei Patienten mit VHF Wiederaufnahme der Antikoagulation nach Hirnblutung möglich
Eine Hirnblutung ist die am meisten gefürchtete Komplikation bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern, die mit oralen Antikoagulanzien (OAK) behandelt werden. Besonders schwierig ist deshalb die Entscheidung, was bei diesen Patienten im weiteren Verlauf zu tun ist, wenn es zu einer intrazerebralen Blutung gekommen ist: Verzicht auf OAK, Wiederaufnahme der Antikoagulation oder Umstellung auf Plättchenhemmer? Dänische Registerdaten unterstützen nun die Strategie, die OAK bei den betroffenen Patienten nach der Klinikentlassung wieder aufzunehmen. Ausgewertet wurden Daten von rund 1.750 Patienten, bei denen meist unter Vitamin-K-Antagonisten intrazerebrale Blutungen aufgetreten waren. Die Nachbeobachtungszeit betrug ein Jahr und begann sechs Wochen nach der Klinikentlassung. In der OAK-Gruppe wurden knapp 14 ischämische Schlaganfälle/systemische Embolien pro 100 Personenjahre registriert im Vergleich zu 27 bei Patienten ohne Antikoagulation und 26 bei Patienten, die mit Plättchenhemmern behandelt wurden. Die Sterberate der antikoagulierten Patienten war um mehr als 40 % verringert. Bei der Rate erneuter Hirnblutungen gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit oder ohne Antikoagulation: 8,0 versus 8,6 %. Etwas geringer war das Blutungsrisiko unter Therapie mit Plättchenhemmern (5,3 %).
PRAXISHINWEIS | Weitere Studien sind nötig, so die Autoren. Es gebe aber keinen Grund, nach einer intrakraniellen Blutung generell auf OAK zu verzichten. |
Quelle
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