· Article · Orale Antikoagulation
Risiko gastrointestinaler Blutungen unter DOAK vor allem bei Senioren relevant
Die meisten klinischen Studien mit direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) weisen im Vergleich zu Warfarin ein leicht erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (GI-Blutungen) aus. Neue Praxisdaten zu Dabigatran und Rivaroxaban aus den USA bestätigen dies zwar nicht generell, geben aber auch keine grundlegende Entwarnung. In der einen Studie wurden retrospektiv Daten von fast 200.000 Patienten analysiert, die zwischen November 2010 und September 2013 neu auf Dabigatran, Rivaroxaban oder Warfarin eingestellt wurden. Bei beiden DOAK stieg das Risiko für GI-Blutungen im Vergleich zur Warfarin-Gruppe mit dem Alter der Behandelten; ab dem 75. Lebensjahr waren die Unterschiede signifikant. Unter Rivaroxaban war in dieser Gruppe das Risiko für GI-Blutungen um das 3- bis 4,6-Fache erhöht, unter Dabigatran um den Faktor 2,5. Insgesamt variierte die Inzidenz von GI-Blutungen von 1,7 bis 4,1 pro 100 Patientenjahren. In der zweiten Studie wurden Daten von über 46.000 Patienten ausgewertet, die zwischen Oktober 2010 und März 2012 mit Antikoagulanzien behandelt worden waren. Insgesamt war die Rate von GI-Blutungen unter Dabigatran höher als unter Warfarin (9 versus 7 Fälle pro 100 Personenjahre) und niedriger unter Rivaroxaban (3,4 Fälle). Bei Berücksichtigung aller Einflussfaktoren waren die Unterschiede nicht mehr signifikant.
PRAXISHINWEIS | In beiden Untersuchungen war das Risiko für GI-Blutungen unter Rivaroxaban und Dabigatran geringer als in den bisherigen Studien. Dennoch schließen Chang HY et al. ein erhöhtes Risiko unter Dabigatran (> 50 %) bzw. unter Rivaroxaban (> 2-fach) im Vergleich zu Warfarin nicht aus. |
Quellen
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