28.11.2016 · Fachbeitrag · Postinfarkt-Therapie
Langzeittherapie mit Betablockern bei Infarkt-Patienten mit erhaltener Pumpfunktion unnötig
| Der Stellenwert einer Betablocker-Therapie bei Postinfarkt-Patienten mit erhaltener Pumpfunktion wird immer noch kontrovers diskutiert. Französische Registerdaten bestätigen nun die Position der europäischen kardiologischen Fachgesellschaft, die den Empfehlungslevel einer langfristigen Betablocker-Therapie bereits 2012 heruntergestuft hat. Der frühzeitige Einsatz von Betablockern (≤ 48 Stunden nach Klinikeinlieferung), der bei rund Dreiviertel der knapp 2.700 Patienten erfolgte, war für die kurzfristige Prognose der Patienten relevant. Die 30-Tage-Mortalität war um 54 % geringer als bei Patienten ohne Betablocker-Therapie. Betablocker zum Zeitpunkt der Entlassung der Patienten korrelierten mit einer um 23 % erniedrigten Ein-Jahres-Mortalität, allerdings nur noch tendenziell (p=0,32). Eine langfristige Einnahme von Betablockern über ein Jahr hatte hingegen auf die 5-Jahres-Mortalität keinen Einfluss mehr – im Gegensatz zur langfristigen Einnahme von Statinen, die mit einer um mehr als 50 % reduzierten 5-Jahres-Mortalität korrelierten. Bei Infarkt-Patienten mit erhaltener Pumpfunktion sind Betablocker für die 30-Tage-Prognose wichtig, so die Autoren. Es sei aber unwahrscheinlich, dass eine Therapie über ein Jahr hinaus die Mortalität verbessere. |
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