· Fachbeitrag · Prostatakarzinom
Hohe Verbreitung der Pille korreliert mit hoher Prostatakrebsinzidenz
In Ländern, in denen die orale Kontrazeption weit verbreitet ist, sind Prostatakrebsinzidenz und -mortalität höher als in Ländern, wo eine Verhütung mit der Pille weniger beliebt ist. Das haben kanadische Wissenschaftler durch Abgleich der Daten der International Agency for Research on Cancer und des United Nations World Contraceptive Use aus 87 Ländern aus dem Jahr 2007 belegen können. Die Korrelation zeigte sich weltweit, berichten Dr. David Margel und Dr. Neil Fleshner von der Universität von Toronto, und galt nur für orale Kontrazeptiva. Bei der Verhütung mit anderen Mitteln wie Kondomen oder Intrauterinpessaren bestand keinerlei Zusammenhang mit der Prostatakrebsrate. Natürlich ist eine Korrelation nicht gleichzusetzen mit einem kausalen Zusammenhang, räumen die Forscher ein. Aber sie haben eine mögliche Erklärung: In Ländern mit hoher Verbreitung oraler Kontrazeptiva können Östrogene in minimalen Konzentrationen ins Wasser und in die Nahrungskette geraten, so dass Männer einer erhöhten Östrogenexposition ausgesetzt sein könnten. In mehreren Studien wurden bereits Hinweise gefunden, dass eine Östrogenexposition das Prostata-Ca-Risiko erhöht.
Quelle
- Margel D, Fleshner N: Oral contraceptive use is associated with prostate cancer: an ecological study. BMJ Open2011;1:e000311 doi:10.1136/bmjopen-2011-000311
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