· Fachbeitrag · Schrittmacher/ICDs
Infektionen sind bei Schrittmacher-Patienten selten, aber riskant und kostenintensiv
Herzschrittmacher und implantierbare Defibrillatoren (ICDs) können Morbidität und Mortalität von Herzpatienten deutlich verringern; kommt es allerdings nach der Implantation zu einer Infektion, steigt die Mortalität der Patienten deutlich. Das haben US-Wissenschaftler in einer retrospektiven Studie bei mehr als 200.000 Medicare-Versicherten belegt, denen im Jahr 2007 solche Geräte implantiert wurden oder bei denen Revisionen erfolgt waren. Bei insgesamt rund 5.800 Einweisungen waren Infektionen der Grund. Die Klinikmortalität dieser Patienten war im Vergleich zu Patienten ohne Infektionen, abhängig vom Gerät, um das 5- bis 8-fache erhöht (Übersterblichkeit 4 % - 10 %). Auch die Langzeit-Mortalität über 5 Quartale war in der Infektionsgruppe noch um bis zu zweifach erhöht (Übersterblichkeit 9 %-15 %). Bei Schrittmacher-Patienten mit Infektionen war die Mortalität noch höher als bei ICD-Patienten. Durch Infektionen wurden zusätzliche Therapiekosten in Höhe von bis zu 16.500 US-Dollar verursacht; die gesamten Klinikkosten bei Patienten mit Infektionen beliefen sich auf 28.000 bis über 53.000 US-Dollar.
Quelle
- Sohail M et al.: Mortality and Cost Associated With Cardiovascular Implantable Electronic Device Infections. Arch Intern Med 2011; 171(20): 1821-1828
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