· Fachbeitrag · Sekundärprävention
Abbruch einer ASS-Therapie erhöht Infarktrate deutlich
Die protektiven Wirkungen von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) zur Sekundärprävention kardiovaskulärer Ereignisse bei KHK-Patienten sind sehr gut dokumentiert. Dennoch brechen laut dem Ergebnis verschiedener Studien rund 50% der Patienten die potentiell lebensrettende Prophylaxe innerhalb weniger Jahre ab. Die Konsequenzen dieser mangelnden Therapietreue verdeutlichen einmal mehr die Ergebnisse einer Fall-Kontroll-Studie mit Daten von fast 40.000 britischen KHK-Patienten im Alter von 50 bis 84 Jahren, denen zur Sekundärprävention erstmals ASS (75-300 mg täglich) verschrieben worden war. Patienten, die kürzlich die ASS-Einnahme gestoppt hatten, hatten im Verlauf von im Mittel 3,2 Jahren ein um mehr als 60% höheres Risiko für einen nicht-tödlichen Herzinfarkt als Patienten, die kontinuierlich ASS einnahmen. Bei 1.000 Patienten, die die ASS-Einnahme abbrechen, ist im Verlauf von einem Jahr mit vier zusätzlichen nicht-tödlichen Herinfarkten zu rechnen, folgern die Autoren aus ihren Daten. Für die Motivation von KHK-Patienten zur dauerhaften Einnahme prophylaktisch wirksamer Medikamente können diese Daten zweifelsohne hilfreich sein.
Quelle
- García Rodríguez LA et al.: Discontinuation of low dose aspirin and risk of myocardial infarction: case-control study in UK primary care. BMJ 2011; 343: d4094