· Fachbeitrag · Synkopen
Lungenembolie wird womöglich als Ursache einer Synkope unterschätzt
In einer italienischen Studie bei 560 Patienten mit erstmaliger Synkope, die in elf Kliniken eingeliefert wurden, wurde eine überraschend hohe Rate von Lungenembolien festgestellt, die als mögliche Erklärung für die plötzliche Ohnmacht infrage kamen.
Die Studienteilnehmer waren im Mittel 76 Jahre alt. Bei knapp 60 % der Patienten konnte eine Lungenembolie bereits durch die Kombination von geringer klinischer Vortest-Wahrscheinlichkeit im Wells-Score und negativem D-Dimer-Test ausgeschlossen werden. Bei 97 der verbliebenen 230 Patienten (42 %) wurde aber in der Bildgebung (Lungenangiographie, Ventilations-Perfusions-Szintigrafie) eine Lungenembolie entdeckt. Übertragen auf die Gesamtkohorte betrug die Prävalenz einer Lungenembolie 17 %, rund jeder sechste Patient war also betroffen. Von den Patienten ohne alternative Erklärung für eine Synkope hatte sogar jeder vierte eine Lungenembolie. Bei jedem vierten Emboliepatienten gab es keinerlei klinische Anzeichen für die Lungenembolie wie Tachypnoe, Tachykardie, tiefe Venenthrombose, frühere Thrombose oder aktive Krebserkrankung. Bei Patienten mit erstmaliger Synkope sollte auch an die Möglichkeit einer Lungenembolie gedacht werden, raten die Studienautoren. Dies gelte ganz besonders bei Patienten, bei denen keine anderen Ursachen einer Synkope offensichtlich sind.
Quelle
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses MR Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 12,75 € / Monat