· Fachbeitrag · Therapiesicherheit
Perioperative Betablockade mit kardiovaskulären Komplikationen assoziiert
Über Sinn oder Unsinn einer perioperativen Betablockade bei nicht-kardiologischen Operationen wird bereits seit längerem diskutiert. Neue Daten einer dänischen Beobachtungsstudie mit über 55.000 Teilnehmern legen jetzt nahe, auch die Empfehlung, eine bestehende Betablocker-Therapie perioperativ fortzusetzen, zu überdenken. Oder aber: Betablocker gar nicht erst einzusetzen, wenn sie nicht gebraucht werden, etwa bei unkomplizierter Hypertonie. Alle Studienteilnehmer waren Hypertoniker und wurden mit mindestens zwei Antihypertensiva behandelt, darunter knapp 15.000 Patienten auch mit einem Betablocker. Im Vergleich zu Patienten, die mit einem RAS-Hemmer und einem Thiazid behandelt wurden, waren bei Einsatz eines Betablockers schwere kardiovaskuläre Ereignisse innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff um mehr als das Zweifache erhöht, wenn mit einem RAS-Hemmer oder einem Kalzium-Antagonisten kombiniert wurde, und um das rund 1,6-Fache, wenn es sich bei dem Kombinationspartner um ein Thiazid handelte. Insgesamt lag die Rate schwerer kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten unter Betablockern bei 1,3 versus 0,8 % bei Patienten ohne Betablocker-Therapie.
PRAXISHINWEIS | Besonders deutlich war die Risikoerhöhung durch perioperative Betablockade bei älteren Patienten ≥ 70 Jahre und bei Notfalloperationen. Die Number-needed-to-harm lag hier nur bei 140 bzw. 100. |
Quelle
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