· Fachbeitrag · Typ-1-Diabetes
Glutenfreie Kost im ersten Lebensjahr verzögert nicht die Diabetesmanifestation
Lässt sich bei Kindern mit genetisch stark erhöhtem Risiko für Typ-1-Diabetes, von denen jedes vierte in den ersten fünf Lebensjahren an Typ-1-Diabetes erkrankt, das Erkrankungsrisiko durch bestimmte Ernährungsregeln senken? Die Hoffnung, dass dies zum Beispiel durch Meiden von Gluten während der ersten zwölf Lebensmonate gelingen könnte, hat sich in der deutschen BABYDIÄT-Studie nicht erfüllt. Ansatzpunkt der Studie war, dass die betroffenen Kinder nicht nur ein hohes Diabetes-, sondern auch ein hohes Zöliakie-Risiko haben. 150 Familien nahmen an der Studie teil. Die Hälfte von ihnen, die Kontrollgruppe, durfte ab dem sechsten Lebensmonat glutenhaltige Nahrung zufüttern. Das Ergebnis: Nach nun im Schnitt drei Jahren zeigt sich kein Erfolg der verzögerten Gluten-Exposition: 13 Kinder unter später Gluten-Gabe und elf der Kontrollgruppe haben Auto-Antikörper entwickelt, vier bzw. drei Kinder sind bereits an Diabetes erkrankt.
Quelle
- Hummel S et al.: Primary dietary intervention study to reduce the risk of islet autoimmunity in children at increased risk for type 1 diabetes. Diabetes Care 2011, published online April 22
Abstract