· Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes
Dritte Substanz neben Metformin und Sulfonylharnstoff sollte individuell gewählt werden
Bei den meisten Typ-2-Diabetikern reicht eine Monotherapie mit Metformin zur Kontrolle des Blutzuckers längerfristig nicht aus und auch die Kombination mit einem Sulfonylharnstoff, ein kostengünstiger Partner, ist selten längerfristig gut wirksam. Was sollte dann als dritte Option gewählt werden? Ein Team von Wissenschaftlern hat zur Beantwortung dieser Frage die Daten von 18 Studien (Dauer < 1 Jahr) mit mehr als 4.500 Patienten ausgewertet. Ihr Fazit: In Bezug auf die Blutzuckereinstellung macht es keinen großen Unterschied, ob als dritte Substanz Acarbose, ein Glitazon, ein GLP-1-Agonist, ein DPP-4-Hemmer oder Insulin eingesetzt wird. Der HbA1c-Wert sank bei allen Substanzen im Schnitt um ca. 1%, am wenigsten unter Acarbose (-0,7%), am stärksten unter Insulin (-1,1%). Die Gewichtszunahme war am größten unter Insulin (+2,8 kg) und Glitazonen (+4,3 kg), während unter GLP-1-Agonisten eine Gewichtsabnahme um 1,6 kg beobachtet wurde. Das Risiko schwerer Hypoglykämien war unter Insulin etwa doppelt so hoch wie unter den Vergleichssubstanzen. Die Wissenschaftler raten daher, die weitere Therapie nach individuellen Faktoren zu wählen.
Quelle
- Gross J et al.: Effect of Antihyperglycemic Agents Added to Metformin and a Sulfonylurea on Glycemic Control and Weight Gain in Type 2 Diabetes: A Network Meta-analysis. Ann Intern Med 2011; 154 (10): 672-679