· Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes
Intensive Blutzuckerkontrolle zumindest bei renalen Endpunkten von Vorteil
Eine intensive Blutzuckerkontrolle war in aktuellen Studien hinsichtlich der Prävention makrovaskulärer Ereignisse nicht von Vorteil. Jetzt liefern 5-Jahresdaten der ADVANCE-Studie Belege, dass durch eine Senkung der HbA1c-Werte auf ≤ 6,5 % zumindest die Progression einer Niereninsuffizienz zum terminalen Nierenversagen (ESRD) verlangsamt werden kann.
Im Intensivarm wurden nach fünf Jahren nur sieben Patienten mit ESRD registriert, im Kontrollarm mit einer Standardtherapie, mit der die HbA1c-Werte im Schnitt auf 7,3 % gesenkt wurden, waren es hingegen 20 Patienten (Risikoreduktion um 64 %). Das Risiko einer Mikroalbuminurie war in der Intensivgruppe um 9 % und das einer Makroalbuminurie um 30 % verringert. Die Progression einer Albuminurie wurde um 10 % verringert.
PRAXISHINWEIS | Der beobachtete Nutzen der intensiven Blutzuckerkontrolle relativiert sich angesichts der hohen Number-needed-to-treat: 410 Patienten der Gesamtgruppe mussten behandelt werden, um einen ESRD-Fall zu verhindern. Bei Patienten mit Mikroalbuminurie zu Beginn waren es nur noch 41. Die Autoren eines Begleiteditorials halten eine Blutzuckereinstellung auf Werte e≤ 6,5 % nur bei ausgewählten Patienten für sinnvoll, zum Beispiel bei jüngeren Typ-2-Diabetikern ohne kardiovaskuläre Begleiterkrankung und geringem Hypoglykämierisiko. |
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