· Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes
Kein Nierenschutz durch intensive BZ-Kontrolle?
Eine intensive Blutzuckerkontrolle trägt zum Schutz vor makrovaskulären Komplikationen nur wenig bei. Das ist inzwischen allgemein akzeptiert. Doch zum Schutz vor Mikroangiopathien lohnt sie nach wie vor ‒ so hieß es bislang. Jetzt stellt aber eine Meta-Analyse auch den protektiven Effekt gegen die diabetische Nephropathie in Frage. Sieben randomisierte Studien haben die Autoren ausgewertet mit Daten von 28.000 Patienten und rund 164.000 Beobachtungsjahren. Das Ergebnis: Nur Surrogat-Endpunkte wie Mikro- und Makroalbuminurie wurden durch die intensive Blutzuckerkontrolle gesenkt. Keine signifikanten Effekte zeigten sich auf die Verdopplung des Serumkreatinins oder auf harte Endpunkte wie Dialysepflicht oder renal bedingter Tod.
PRAXISHINWEIS | Prof. Dr. David M. Nathan aus Boston kritisiert im Studienkommentar, dass die Analyse zu kurze Zeiträume umfasse und nicht den „extrem langen Zeithorizont“ der Entwicklung von Nierenkomplikationen berücksichtige. In den meisten Studien sei die unterschiedlich intensive Blutzuckerkontrolle nur rund fünf Jahre durchgeführt worden. Er warnt davor, sich vorschnell von strikten Zielen (z.B. HbA1c-Wert von 7,0 %) zu verabschieden. |
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