· Fachbeitrag · Vorhofflimmern (VHF)
Frauen mit VHF symptomatischer als Männer
Zwei-Jahres-Daten zu mehr als 10.000 VHF-Patienten in den USA belegen erneut die großen Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Patienten. In das Register eingeschlossene Frauen sind im Schnitt deutlich älter als Männer (77 versus 73 Jahre), seltener asymptomatisch (32 % versus 43 %), haben eine geringere Lebensqualität und im Median ein höheres Schlaganfallrisiko (CHA2DS2-VASc-Sore 5 versus 3). Rund 80 % der Männer und Frauen mit einem Score ≥ 1 wurden mit oralen Antikoagulanzien behandelt. Auch beim Outcome zeigten sich Unterschiede: Frauen hatten eine um mehr als 40 % geringere Gesamt- und kardiovaskuläre Mortalität als Männer und ein um 40 % erhöhtes Risiko für Schlaganfälle oder andere, nicht-zentrale Embolien. Laut weiteren Daten zu Teilnehmerinnen der Women´s Health Study könnte das Neuauftreten von VHF auch mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen. Bei 4 % bzw. 15 % der insgesamt knapp 35.000 Frauen ab 45 Jahren wurde im Zeitraum 1993 - 2013 neu VHF bzw. eine Krebserkrankung diagnostiziert. Das Krebsrisiko war in den ersten drei Monaten nach VHF-Diagnose mehr als dreifach erhöht und auch nach einem Jahr noch auf einem erhöhten Niveau (HR 1,4). Am engsten korrelierte VHF mit einem Kolonkarzinom. Umgekehrt war in den ersten drei Monaten nach Krebsdiagnose auch das VHF-Risiko erhöht (HR 1,2).
Quellen
- Piccini J et al.: Differences in Clinical and Functional Outcomes of Atrial Fibrillation in Women and MenTwo-Year Results From the ORBIT-AF Registry. JAMA Cardiol 2016, published online May 18
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