· Article · Vorhofflimmern (VHF)
Insultrisiko von VHF-Patienten mit niedrigem Risikoscore offenbar geringer als gedacht
Die Entscheidung für oder gegen eine orale Antikoagulation bei VHF-Patienten richtet sich nach dem individuellen Schlaganfallrisiko, das nach dem CHA2DS2-VASc-Score (Score zur Schätzung eines Schlaganfalls bei VHF) beurteilt werden sollte. Bereits Patienten mit einem Score von 1 (zum Beispiel alle ≥ 65-Jährigen, alle weiblichen Patienten) gelten als Kandidaten für orale Antikoagulanzien; ihr Schlaganfallrisiko beträgt laut epidemiologischen Studien bis zu > 2 % pro Jahr. Einer retrospektiven Analyse der Daten von über 140.000 unbehandelten Patienten mit einem CHA2DS2-VASc-Score von 1 ergab jedoch ein deutlich geringeres Risiko von ≤ 0,2 % bei Frauen und ≤ 0,7 % bei Männern. Der Nutzen der Antikoagulation sei bei dieser Risikogruppe fraglich.
PRAXISHINWEIS | Die verbreitete Strategie, VHF-Patienten bereits bei einem CHA2DS2-VASc-Score von 1 mit oralen Antikoagulanzien zu behandeln, wird durch schwedische Registerdaten infrage gestellt. Unbehandelt lag die jährliche Schlaganfallrate bei Frauen nur bei 0,1 % ‒ 0,2 % und bei Männern bei 0,5 % ‒ 0,7 %. |
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