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  • · Fachbeitrag · Vorhofflimmern (VHF)

    Kontroverse über Mortalitätsrisiko unter Digoxin

    Digoxin wird zunehmend seltener zur Frequenzkontrolle bei Patienten mit VHF eingesetzt, weil sich in Studien Hinweise für eine Mortalitätserhöhung ergeben haben. Für Unsicherheit sorgte vor allem eine im ­November 2012 publizierte Post-hoc-Analyse der Daten der AFFIRM-Studie bei mehr als 4.000 Patienten mit paroxysmalem und persistierendem VHF. Danach war die Gesamtmortalität bei Patienten im Digoxin-Arm um rund 40 % erhöht (siehe MR 02/2013, Seite 4).

     

    Eine andere Arbeitsgruppe stellt jetzt allerdings nach Analyse der gleichen Studiendaten infrage, dass die Mortalitäts­erhöhung tatsächlich Digoxin anzulasten sei. Die Autoren verglichen die Prognose von 878 Patientenpaaren, die in 59 Charakteristika ziemlich genau übereinstimmten. Einziger Unterschied: Die einen nahmen bei Studienbeginn ­Digoxin ein, die anderen nicht. Im Verlauf von im Mittel 3,4 Jahren gab es bei diesen Patienten keine Unterschiede bei der Gesamtmortalität (14 % vs. 13 %) oder der Inzidenz von Arrhythmien, betonen die Wissenschaftler. Die gegensätzlichen ­Ergebnisse der anderen Arbeitsgruppe erklären sie mit ­einer statistische Verzerrung: Digoxin sei im Studienverlauf auch bei Entwicklung einer Herzinsuffizienz eingesetzt worden, was per se eine Morta­litäts­erhöhung bedeute.­

     

    Quelle