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  • · Fachbeitrag · vorsorge

    Kolorektale Karzinome oft kurz nach Koloskopie

    Laut einer großen Studie in den USA mit Daten zu fast 127.000 Koloskopien treten rund 6 % aller kolorektalen Karzinome (CRC) innerhalb von sechs bis 60 Monaten nach einer Index-Koloskopie auf. Insgesamt wurden bei den Darmspiegelungen 2.660 CRC diagnostiziert. Die hohe Rate von sogenannten Intervall-CRC, die in der Zeit zwischen den empfohlenen Koloskopien auftreten, könnte darauf zurückzuführen sein, dass Karzinome in frühen Stadien übersehen wurden oder es sich um besonders schnell wachsende Karzinome handelte. Die Autoren der Studie können diese Frage nicht beantworten, liefern aber ein genaueres Bild von Patienten mit Intervall-CRC und den Charakteristika dieser Tumoren. Es handelte sich vor allem um Karzinome in frühen Studien und um Tumoren in proximalen Kolonabschnitten, die bei einer Koloskopie schwer einzusehen sind. Bei Patienten mit Intervall-CRC war auch der Anteil derer, bei denen bei der Koloskopie Adenome gefunden worden waren, sehr hoch: Er lag bei 57 %. Zudem hatten Patienten mit Intervall-CRC gehäuft eine positive Familienanamnese für CRC. Die Mortalität der Patienten war geringer als bei Patienten mit CRC-Diagnose bei der Koloskopie. In einer weiteren US-Studie wurde belegt, dass das Risiko für ein Intervall-CRC (sechs Monate bis 10 Jahre nach Koloskopie) am geringsten bei Untersuchungen durch Gastroenterologen mit einer hohen Trefferquote beim Aufspüren von Adenomen ist. Mit jedem Anstieg der Adenom-Nachweisrate um 1 % nahm das Karzinomrisiko um 3 % ab. Die Trefferquote der beteiligten 136 Gastroenterologen reichte von 7 % ‒ 53 %.

     

    Quellen

    • Samadder J et al.: Characteristics of Missed or Interval Colorectal Cancer and Patient Survival: A Population-Based Study. Gastroenterology 2014; 146(4): 950-960