· Article · Epidemiologie
Luftschadstoffe fördern auch Schlaganfälle
Der Zusammenhang zwischen hoher Luftschadstoff-Exposition und vermehrten kardialen Komplikationen ist bereits gut dokumentiert. Neue Daten belegen nun deutlich, dass Feinstaub und gasförmige Luftschadstoffe wie NO2, SO2 und CO auch das Schlaganfallrisiko erhöhen, bereits bei kurzzeitiger Exposition. In einer Meta-Analyse wurden Daten von 94 Studien in 28 Ländern ausgewertet, in denen ein Anstieg von Luftschadstoffen (in den letzten sieben Tagen) mit der Rate von Hospitalisierungen wegen Schlaganfall korreliert wurde. Bei allen genannten Luftschadstoffen stiegen mit zunehmenden Konzentrationen die Häufigkeit von Schlaganfall-Hospitalisierungen und die Schlaganfall-Mortalität. Dies zeigte sich besonders deutlich in Schwellen- und Entwicklungsländern mit allgemein hoher Schadstoffbelastung der Luft. Nur schwach war der Zusammenhang bei Ozon.Bestätigt werden diese Ergebnisse durch neue Daten aus der Heinz Nixdorf Recall-Studie mit rund 4.400 Teilnehmern aus Deutschland. Die Langzeitkonzentration von Feinstaub (PM10, PM2,5) an der Wohnadresse korrelierte, unabhängig von der Lärmexposition, mit einer Erhöhung des Schlaganfallrisikos. Beim Anstieg der Feinstaub-Konzentrationen von der 5. zur 95. Percentile erhöhte sich das Schlaganfallrisiko etwa um den Faktor 3. Weniger eindeutig war der Zusammenhang bei den Koronarereignissen.
Quellen
- Hoffmann B et al.: Luftqualität, Schlaganfall und koronare Ereignisse: Ergebnisse der Heinz Nixdorf Recall Studie aus dem Ruhrgebiet. Dtsch Arztebl Int 2015; 112(12): 195-201
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