· Article · Ernährung
Diskussion um die beste Diät hält an
Welche Ernährung ist zum Abnehmen und zum Schutz vor kardiovaskulären Komplikationen am besten geeignet ‒ möglichst wenig Kohlenhydrate, Fettreduktion, viel Proteine? Über diese Frage streiten nicht nur Patienten, sondern auch Wissenschaftler seit vielen Jahren. Die Deutsche Adipositas- Gesellschaft hat in der neuen S3-Leitlinie zur Prävention und Therapie der Adipositas, die sie gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften erstellt hat, keiner der viel diskutierten Diäten eine Vorreiterrolle zuerkannt. Bei der Reduktionskost zum Abnehmen (anzustrebendes Defizit 500 kcal täglich) sei die Zusammensetzung der Nährstoffe unerheblich, schreiben die Autoren; entscheidend sei vielmehr die Gesamtkalorienzahl.
Meta-Analyse: Keine Unterschiede zwischen low-fat und low-carb
Viele Studien unterstützen diese Annahme. Aktuellstes Beispiel: eine Meta-Analyse der Daten von 48 Studien mit insgesamt mehr als 7.200 übergewichtigen Teilnehmern. Sowohl durch Diäten mit wenig Kohlenhydraten (low-carb-diet) als auch durch solche mit wenig Fett (low-fat-diet) wurden signifikante Gewichtsreduktionen erreicht, in einer Größenordnung von 8 kg bis 9 kg nach sechs Monaten und von 7 kg nach zwölf Monaten. Die Unterschiede zwischen einzelnen Diäten, zum Beispiel Ätkin-Diät oder Zone-Diät, waren in der Regel gering, betonen die Autoren. Entscheidend für den Erfolg der Ernährung seien zusätzliche Verhaltensempfehlungen und körperliche Aktivität.
Ergebnisse anderer Untersuchungen
Aber es gibt regelmäßig auch neue Untersuchungen, denen zufolge eine bestimmte Diät doch Vorteile bieten könnte. In einer kleinen US-Studie bei rund 150 Männern und Frauen war eine low-carb-diet (< 40 g Kohlenhydrate täglich) deutlich effizienter als eine low-fat-diet (< 30 % der Gesamtkalorienzufuhr durch Fett, < 7 % gesättigte Fette). Nach zwölf Monaten hatte die low-carb-Gruppe signifikant mehr an Körpergewicht (- 3,5 kg) und Fettmasse (- 1,5 %) verloren und das Lipidprofil war signifikant günstiger. In einer weiteren US-Studie bei knapp 1.400 Teilnehmern der Framingham Offspring-Studie im Alter von 30 bis 54 Jahren korrelierte eine hohe Zufuhr von Proteinen, egal ob tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, mit einem signifikant niedrigeren Blutdruck. Personen mit der höchsten Proteinzufuhr (Tertilen) hatten ein um 40 % verringertes Risiko, eine Hypertonie zu entwickeln. Wurden auch reichlich Ballaststoffe konsumiert, sank das Blutdruckrisiko um 60 %.
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