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  • · Fachbeitrag · Ernährung

    Natriumzufuhr und Mortalität korrelieren mit J-förmigen Kurve

    Eine Reduktion der Natriumzufuhr und maßvolles Salzen werden von vielen Fachgesellschaften zur Verringerung des Blutdrucks und Prophylaxe von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen. Die bisherigen Studiendaten zum Zusammenhang zwischen der Natriumzufuhr und der Mortalität sind jedoch alles andere als eindeutig; in letzter Zeit mehrten sich sogar Hinweise, dass eine sehr strikte Einschränkung der Natriumzufuhr ungünstig sein könnte. Neue Studiendaten bestätigen dies.

     

    US-Forscher haben anhand der Daten von fast 29.000 kardiovaskulären Risikopersonen belegen können, dass die Natriumzufuhr mit dem Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen in Form einer J-förmigen Kurve korreliert. Konkret: Im Vergleich zu Personen mit einer durchschnittlichen Natriumaufnahme von 4-6 Gramm täglich ‒ beurteilt wurde dies anhand einer einzigen Messung des Natriumgehalts im 24-Stunden-Sammelurin ‒ hatten Personen mit einer Natriumzufuhr > 7 g bzw. > 8 g ein um rund 50 % höheres Risiko für einen kardiovaskulären Tod, für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Moderat erhöht waren diese Risiken allerdings auch bei Personen mit geringer Natriumzufuhr < 3 g täglich (wie sie den meisten derzeitigen Empfehlungen entspricht). Bei ihnen waren kardiovaskuläre Komplikationen um rund 20 % häufiger als in der Vergleichsgruppe. Das Schlaganfallrisiko korrelierte außerdem mit der Kaliumzufuhr und nahm mit zunehmenden Werten stetig ab.

     

    Eine mögliche Erklärung für ungünstige Effekte einer strikten Begrenzung der Natriumzufuhr liefern Daten eines Cochrane-Reviews von 167 Studien zu Auswirkungen der Natriumzufuhr auf Stoffwechsel-Parameter. Danach korrelierte zwar eine Natriumretention wie erwartet mit einer Blutdruckabnahme (um 1 %-3,5 %), aber auch mit einem Anstieg der Plasmaspiegel der Hormone Renin, Aldosteron, Adrenalin und Noradrenalin sowie mit erhöhten Cholesterin- (+2,5 %) und Triglyzerdspiegeln (+7 %).