22.11.2012 · Fachbeitrag · Ernährung

Neues zu Multivitaminpillen: Kein Schutz vor KHK, aber Senkung der Krebsinzidenz

Multivitaminpillen zählen zu den am häufigsten eingenommen Nahrungssupplementen. In den USA wird der Anteil der Menschen, die zu Vitaminpräparaten greifen, auf mindestens ein Drittel geschätzt. Dabei gibt es kaum Belege für eine Schutzwirkung solcher Präparate, im Gegenteil: In manchen Studien schnitt die Vitamingruppe schlechter als die Kontrollgruppe ab. Eine mögliche Wirksamkeit von Vitaminpräparaten in der Prävention oder Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt aufgrund vieler negativer Studiendaten in den letzten Jahren als so gut wie widerlegt.

Auch durch eine aktuelle Analyse der Daten von mehr als 14.000 Teilnehmern der Physicians‘ Health Study in den USA wird dies bestätigt. Die tägliche Einnahme von Multivitaminpräparaten hatte keinerlei Effekt auf die Häufigkeit kardiovaskulärer Ereignisse. Ein Hoffnungsschimmer bleibt allerdings, dass Multivitaminpräparate einer Krebserkrankung vorbeugen könnten. Bei einer weiteren Auswertung der Studiendaten wurde in der Multivitamin-Gruppe eine relative Senkung der Gesamt-Krebsinzidenz um 8 % festgestellt (p=0,04). Die Risikoreduktion zeigte sich insbesondere bei Personen, die bereits früher an Krebs erkrankt waren. Die Krebsmortalität wurde allerdings nicht beeinflusst.

Quellen