· Fachbeitrag · Ernährung
Vegetarische Kost verlängert das Leben
Reichhaltiger Fleischkonsum ist bekanntlich ungesund. Sollte deshalb allein aus gesundheitlichen Gründen der Fleischkonsum minimiert oder sogar ganz darauf verzichtet werden? Zunehmend mehr Studien weisen darauf hin, dass eine vegetarische Kost mit einem längeren Leben korreliert. In einer aktuellen US-Studie mit Daten zu mehr als 73.000 Mitgliedern der protestantischen Freikirche „Siebenten-Tags-Adventisten“, von denen sich viele vegetarisch ernähren, war die Gesamtmortalität bei Vegetariern um 12 % geringer als bei Nicht-Vegetariern. Die Beobachtungszeit betrug im Mittel knapp sechs Jahre. Dabei war die Definition für Vegetarier sehr weit gefasst. Neben Veganern zählten auch Ovo-Lacto-, Fisch- und Semi-Vegetarier dazu, die ab und zu mal Fleisch aßen. Die stärkste Reduktion der Gesamtmortalität wurde bei Fisch-Vegetariern beobachtet (HR 0,81). Günstige Assoziationen gab es auch zwischen einer vegetarischen Ernährung und spezifischen Mortalitäten, etwa der kardialen, renalen und endokrinen. Generell war der Zusammenhang bei Männern eindeutiger als bei Frauen.
PRAXISHINWEIS | Debatten darüber, welche Diäten für die Gesundheit am besten sind, hält Robert Baron aus San Francisco für kontraproduktiv. Er plädiert im Studienkommentar vielmehr dafür, in der Bevölkerung ein besseres Bewusstsein für eine kalorienreduzierte, an Obst und Gemüse reiche Kost zu schaffen. |
Quelle
- Orlich M et al.: Vegetarian Dietary Patterns and Mortality in Adventist Health Study 2. JAMA Intern Med 2013, published online June 3
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