· Article · Nicht-kardiale Operation
Niedrig dosiertes ASS bzw. Clonidin können Infarktrisiko bei Operationen nicht verringern
Zum perioperativen Herzinfarktrisiko bei nicht-kardialen Operationen können Aktivierung des sympathischen Nervensystems, myokardialer Stress und Koronarspasmen, Ruptur von Koronarplaques sowie ausgeprägte Blutdruck- oder Flüssigkeitsschwankungen beitragen. Zu den Strategien, die zumindest einigen dieser Mechanismen entgegenwirken sollen, zählt der Einsatz niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) bzw. von Clonidin. Keine der beiden Maßnahmen konnte allerdings in einer großen Multicenterstudie bei insgesamt mehr als 10.000 Patienten die Sterblichkeit und die Zahl nicht-tödlicher Herzinfarkte im Verlauf von 30 Tagen nach einer nicht-kardialen OP verringern. Im Gegenteil: Ein Einsatz von ASS (200 mg vor der OP, dann 100 mg täglich über 30 Tage bzw. nach sieben Tagen die frühere Dosis bei vorbehandelten Patienten) korrelierte mit einem geringfügig erhöhten Risiko für größere Blutungen (4,6 % versus 3,8 % Placebo, p=0,04). In der Clonidin-Gruppe (0,2 mg vor der OP und über weitere drei Tage nach dem Eingriff) waren mehr Patienten von einer klinisch relevanten Hypotonie (48 % versus 37 %, p<0,001) und von einem nicht-tödlichen Herzstillstand betroffen (0,3 % versus 0,1 %, p=0,02).
Quellen
- Devereaux PJ et al.: Aspirin in Patients Undergoing Noncardiac Surgery. N Engl J Med 2014; 370:1494-1503
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