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  • 22.10.2013 · Fachbeitrag · Prävention

    Gute Studiendaten zur Polypille

    | An einer langfristig guten Therapieadhärenz hapert es häufig bei Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko, insbesondere bei Einnahme mehrerer Wirkstoffe. Die Polypille, in der mehrere Wirkstoffe kombiniert sind, gilt deshalb als vielversprechende Lösung. In einer Studie bei rund 2.000 Patienten mit manifester KHK bzw. erhöhtem KHK-Risiko aus drei europäischen Ländern und Indien konnte eine Verbesserung der Therapieadhärenz durch eine Polypille mit vier Wirkstoffen (10 mg Lisinopril und 12,5 mg Hydrochlorothiazid oder 50 mg Atenolol zur Blutdrucksenkung, 40 mg Simvastatin und 75 mg ASS) 
belegt werden. Eine gute Therapieadhärenz zeigten im Verlauf von im Median 15 Monaten 86 % der Probanden unter der Polypille im Vergleich zu 65 % der Patienten, die die Wirkstoffe einzeln einnahmen. Die Blutdruckverbesserung betrug in den Gruppen mit Polypille 2,6 mmHg systolisch, die Differenz beim LDL-Cholesterin lag bei 4,2 mg/dl. Bei Studienteilnehmern mit schlechter Therapieadhärenz zu Beginn waren die Unterschiede besonders hoch. Trotz dieser guten Daten äußerte sich Michael Gaziano aus Boston im Studienkommentar kritisch zur Zukunft der Polypille. Für eine individuelle Therapie sei eine Vielzahl von Polypillen mit verschiedenen Dosierungen erforderlich. |