· Fachbeitrag · Prävention
HIV-Präexpositionsprophylaxe bei homosexuellen Männern effizient, auch bei Einnahme nach Bedarf
Eine antiretrovirale Präexpositionsprophylaxe (PrEP) ist bei Männern, die Sex mit Männern hatten (MSM), eine effiziente Strategie zur Vermeidung einer HIV-Infektion. In einer britischen Studie unter Praxisbedingungen bei insgesamt 544 MSM, die zu Beginn HIV-negativ waren, war die Schutzwirkung der antiretroviralen Medikamente Tenofovir Disoproxilfumarat (TDF, 245 mg) und Emtricitabin (200 mg, jeweils einmal täglich) sogar höher als in den klinischen Studien. Wegen der hohen Wirksamkeit wurde nach einem Jahr allen Patienten die PrEP angeboten. Bei Studienende wurden bei Männern mit sofortiger PrEP nur drei HIV-Infektionen festgestellt (Inzidenz 1,2 %), in der Gruppe mit verzögerter PrEP aber 20 Infektionen (9 %). Durch eine tägliche PrEP wurde das Risiko einer HIV-Infektion um 90 % verringert. Alternativ zur täglichen Einnahme des Medikaments kommt auch eine Bedarfsprophylaxe mit Einnahme vor und nach Geschlechtsverkehr infrage. Dies zeigen Daten einer französischen Studie bei 400 MSM. Durch die Bedarfstherapie wurde das Risiko einer HIV-Infektion ebenfalls um 86 % verringert.
Quellen
- McCormack S et al.: Pre-exposure prophylaxis to prevent the acquisition of HIV-1 infection (PROUD): effectiveness results from the pilot phase of a pragmatic open-label randomised trial. Lancet 2016; 387(10013): 53‒60
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