· Fachbeitrag · Vitamin D
Zu viel Vitamin D in der Schwangerschaft fördert Nahrungsmittelallergien
Schwangere sollten nach dem Ergebnis einer Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung und der Universität Witten-Herdecke besser kein Vitamin D substituieren. Denn die Höhe der Vitamin D-Spiegel im Blut der Schwangeren und im Nabelschnurblut korrelierte mit dem späteren Risiko der Kinder, eine Nahrungsmittelallergie zu entwickeln.
In der Langzeit-Studie wurden Daten von 622 Mütter und 629 Neugeborenen ausgewertet. Ein hohes Vitamin D-Niveau war mit einem erhöhten Risiko der Kinder assoziiert, innerhalb der ersten zwei Lebensjahre an einer Nahrungsmittelallergie zu erkranken. Zudem wurden bei Kindern mit höherer Vitamin-D-Exposition auch erhöhte Spiegel spezifischer Immunglobulin E-Antikörper gegenüber Nahrungsmittelallergenen wie Hühnereiweiß, Milcheiweiß, Weizenmehl, Erdnuss oder Sojabohne nachgewiesen. Auch Hinweise für den zugrunde liegenden Mechanismus wurden gefunden: Je mehr Vitamin D im Blut von Mutter und Kind vorhanden war, umso weniger regulatorische T-Zellen waren nachweisbar, die vor Allergien schützen. Im Median waren die gemessenen 25(OH)-D3-Spiegel nicht besonders hoch: Sie lagen bei 22 ng/ml Blut der Mutter und bei 11 ng/ml Nabelschnurblut.
Quelle
- Weisse K et al.: Maternal and newborn vitamin D status and its impact on food allergy development in the German LINA cohort study. Allergy 2013; 68(2): 220-228
Abstract