· Fachbeitrag · Vitamin-Supplementation
Einfluss von Vitamin D auf Krebs- und KHK-Mortalität bleibt unklar
Neue Daten einer großen Placebo-kontrollierten Studie und einer Meta-Analyse bestätigen, dass eine Supplementation von Vitamin D vermutlich keinen Einfluss auf die Krebs- und kardiovaskuläre Mortalität hat. Lediglich die Reduktion des Frakturrisikos bei kombinierter Einnahme von Vitamin D und Kalzium wurde in der Meta-Analyse bestätigt. Der Effekt scheint bei zu Hause lebenden Senioren allerdings geringer zu sein als bei Personen, die in Pflegeheimen leben.
An der RECORD-Studie nahmen 5.000 Personen ab 70 Jahren teil, die täglich über 24-62 Monate Vitamin D3 (800 Einheiten täglich), Kalzium (1.000 mg), beides oder Placebo einnahmen. Weder unter Vitamin D noch unter Kalzium wurde eine Beeinflussung der Gesamt-Mortalität, der kardiovaskulären und Krebsmortalität oder der Krebsinzidenz festgestellt. Die Kalziumdaten stehen im Gegensatz zu einem im Jahr 2010 veröffentlichten Literaturreview, in dem ein erhöhtes Herzinfarkrisiko unter Kalzium-Supplementation gefunden worden war.
Die Meta-Analyse der Daten von 19 randomisierten klinischen Studien (RCTs) und 28 Beobachtungsstudien hat keine eindeutigen Ergebnisse des Effektes einer Vitamin-D-Supplementation auf das Krebsrisiko gebracht. In den RCTs gab es Hinweise, dass hochdosiertes Vitamin D (1.000 Einheiten täglich) das Krebsrisiko senken könnte, während die Daten der Beobachtungsstudie eher für einen schädlichen Effekt sprechen. Durch kombinierte Supplementation von Vitamin D und Kalzium wurde das Frakturrisiko im Mittel um 12% verringert, aber die Ergebnisse variierten zum Teil deutlich.
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