· Fachbeitrag · Antikoagulanzien-Therapie
INR-Abfall bei Kombination von Penicillin- Antibiotikum mit Warfarin
Eine Antibiotika-Therapie kann die INR-Werte bei Patienten unter Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten beeinflussen. Dänische Forscher berichten über einen Abfall der INR-Werte um im Schnitt 0,6 bei Patienten unter Warfarin, bei denen eine Therapie mit dem Penicillin-Antibiotikum Dicloxacillin begonnen worden war. Bei rund 60 % der insgesamt knapp 240 Studienteilnehmer wurden im Verlauf von zwei bis vier Wochen nach Beginn der Antibiotika-Therapie subtherapeutische INR-Werte < 2,0 erreicht. Bei 64 Patienten, die mit Phenprocoumon behandelt wurden, war der Abfall des INR unter Dicloxacillin mit etwa 0,3 etwas geringer. Übertragen werden können die Ergebnisse aber nicht auf andere Penicillin-Antibiotika. So stiegen bei weiteren Studienteilnehmern unter Warfarin, die wegen Infektionen mit Phenoxymethylpenicillin oder Amoxicillin behandelt werden mussten, die INR-Werte um rund 0,1 an. Nachteil der Studie sei, so die Autoren, dass die Art der Infektionen nicht erfasst wurde. Sie könnte ebenfalls die INR-Werte beeinflussen.
Quelle
- Pottegård A et al.: Change in International Normalized Ratio Among Patients Treated With Dicloxacillin and Vitamin K Antagonists. JAMA 2015;314(3):296-297
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