21.10.2015 · Fachbeitrag · Arthritis
Leukenzephalopathie und Hirnödem unter Etanercept
| Einen Fall von Leukenzephalopathie und Hirnödem im Zusammenhang mit einer Behandlung mit dem TNF-alpha-Blocker Etanercept hat die AkdÄ zum Anlass genommen, auf seltene Reaktionen des zentralen Nervensystems (ZNS) unter Etanercept hinzuweisen. In der Fachinformation des TNF-alpha-Blockers sind entmyelinisierende Prozesse des ZNS mit Verdacht auf multiple Sklerose oder lokalisierte entmyelinisierende Zustände wie Neuritis nervi optici und Querschnittsmyelitis als seltene Nebenwirkungen (≥ 1/10.000 bis < 1/1000) aufgeführt. In der Datenbank des deutschen Spontanmeldesystems finden sich weitere Fälle von Demyelinisierung im Zusammenhang mit TNF-alpha-Blockern. Im aktuellen Fall einer 34-jährige Patientin mit rheumatoider Arthritis entwickelte die Frau 1,5 Jahre nach Beginn der Etanercept-Therapie passagere, Sekunden anhaltende Episoden von horizontalen Doppelbildern sowie während der folgenden sechs bis acht Wochen zunehmende drückende, holozephale Kopfschmerzen, verbunden mit Photophobie, kurzzeitigem Schwankschwindel, Übelkeit und einmaligem Erbrechen. Das CT zeigte ein diffuses Hirnödem und im MRT war – dorsal betont und beschränkt auf die weiße Substanz – eine flächige Leukenzephalopathie des paraventrikulären Marklagers auffällig. Nach Absetzen von Etanercept besserten sich die klinischen Beschwerden; auch die Befunde der zerebralen Bildgebung waren teilweise rückläufig. Letztlich wurde bei der Patientin die Diagnose einer direkten toxischen Myelin-Schädigung durch Etanercept gestellt. |
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