· Fachbeitrag · Arzneimittelinteraktionen
Hemmen PPI auch die Wirkung von Ticagrelor?
Ob Interaktionen zwischen Protonen-Pumpen-Hemmern (PPI), insbesondere Omeprazol, und Clopidogrel auch klinisch relevevant sind, ist im vergangenen Jahr unter Pharmakologen und Kardiologen intensiv diskutiert worden ‒ ohne eindeutiges Ergebnis. Denn die Datenlage ist uneinheitlich. Eine neue Subgruppen-Analyse bei Patienten der PLATO-Studie, von denen über 6.500 mit einem PPI plus Clopidogrel oder Ticagrelor behandelt worden waren, sorgt nun erneut für Unruhe.
Nicht nur bei Patienten unter der Kombination von PPI plus Clopidrogel war das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen signifikant erhöht (13 % vs. 10,9 % ohne PPI), sondern in ähnlicher Größenordnung auch bei Patienten unter der Kombination von PPI plus Ticagrelor (11 % vs. 9,2 %). Dabei ist eine Arzneimittelinteraktion gar nicht zu erwarten, da Ticagrelor anders als Clopidogrel bereits die aktive Substanz ist. Das Fazit des Studienleiters Dr. Shaun Goodman aus Toronto: Die Daten weisen darauf hin, dass der Einsatz von PPI bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom eher ein Marker für ein hohes Komplikationsrisiko ist als die Ursache.
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