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  • · Fachbeitrag · Arzneimittelinteraktionen

    Komedikation von Tamoxifen und Paroxetin weniger riskant als gedacht?

    Arzneimittelinteraktionen über das Cytochrom-P450-Enzymsystem (CYP) können bekanntlich Wirksamkeit und Sicherheit einer Therapie gefährden. In der Praxis werden aber diese Interaktionen nicht immer beachtet. US-Forscher berichten jetzt über zwei Studien mit fast 15.000 Brustkrebspatientinnen, die mit Tamoxifen und wegen Depressionen auch mit SSRI behandelt wurden. Mehr als 5.000 Frauen nahmen mit Paroxetin oder Fluoxetin potente CYP2D6-Hemmer ein, die die Wirkung von Tamoxifen abschwächen können. Denn der Estrogenrezeptormarker wird über CYP2D6 aktiviert. Das Überraschende: Auf die Prognose der Frauen hatte diese Interaktion offenbar keine ungünstige Auswirkung. Die Gesamt-Sterblichkeit der Frauen unterschied sich nicht von der Vergleichsgruppe, die mit SSRI mit geringerer Beeinflussung von CYP2D6 behandelt wurden (Citalopram, Escitalopram, Fluvoxamin, Sertralin). Allerdings: Der Beobachtungszeitraum betrug im Median nur 2,2 Jahre.

     

    PRAXISHINWEIS | Studienkommentator David Juurlink aus Toronto warnt davor, die Daten als Freispruch für eine klinische relevante Interaktion von Tamoxifen und CYP2D6-Hemmern zu sehen. Die Beobachtungszeit von im Median zwei Jahren sei viel zu kurz, um Auswirkungen auf die Gesamtmortalität zu sehen. Juurlink rät dazu, bei Patientinnen unter Tamoxifen Antidepressiva zu meiden, die CYP2D6 hemmen (vor allem Paroxetin, aber auch Fluoxetin, Duloxetin und Bupropion).

     

    Quelle