22.05.2014 · Article · Depressionen
Interaktion von Kaffee mit MAO-Hemmern
| Nicht nur der Konsum von tyraminreicher Nahrung wie altem Käse, sondern auch der exzessive Kaffeekonsum birgt bei Patienten unter Therapie mit MAO (Monoaminoxidase)-Hemmern das Risiko für eine schwere Hypertonie. Wissenschaftler aus Amsterdam berichten über einen 56-jährigen Patienten mit Depressionen, der mit dem MAO-Hemmer Tranylcypromin (bis zu 50 mg zweimal täglich) behandelt wurde. Nach der letzten Dosiserhöhung wurde bei ihm ein Blutdruck von 220/119 mmHg gemessen. Der Patient gab an, täglich seit vielen Jahren zehn bis zwölf Tassen Kaffee zu trinken. Nachdem er auf Rat seiner Ärzte darauf verzichtete, normalisierte sich sein Blutdruck innerhalb von zwei Wochen (tagsüber im Mittel 129/85 mmHg). Der Patient trank daraufhin nur nochkoffeinfreien Kaffee, was keine Auswirkungen auf den Blutdruck hatte. In vitro wurde bereits belegt, dass Kaffee das Enzym MAO hemmt und so die Wirkung von MAO-Inhibitoren verstärken kann. |
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