24.09.2015 · Fachbeitrag · Fortgeschrittenes Melanom
Fulminanter Typ-1-Diabetes unter Pembrolizumab
| Französische Wissenschaftler berichten über einen fulminanten Typ-1-Diabetes bei einer 44-jährigen Patientin mit metastasiertem Melanom, die mit Pembrolizumab behandelt wurde. Der PD1-Antikörper ist seit kurzem in der EU zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem malignem Melanom zugelassen. Die Patientin wurde mit Übelkeit, Verwirrtheit, Polyurie und Polydypsie in die Notaufnahme eingeliefert. In den letzten 15 Tagen hatte sie deutlich an Gewicht verloren. Bei ihr wurden eine schwere Hyperglykämie und diabetische Ketoazidose in Verbindung mit akutem Nierenversagen und erhöhter Serumlipase festgestellt. Der HbA 1c lag < 7 %. Der Glukosestoffwechsel normalisierte sich rasch nach i.v.-Gabe von Insulin. Diagnostiziert wurde ein fulminanter Typ-1-Diabetes, ein seltener Subtyp, der vor allem in Ostasien auftritt. Bei der Frau kaukasischer Abstammung fand sich aber weder eine genetische Prädisposition noch eine Virusinfektion, die die heftige Immunreaktion ausgelöst haben könnte. Als wahrscheinliche Erklärung nennen die Autoren die Behandlung mit Pembrolizumab. Sie verweisen auf Tierversuche, die auf einen Zusammenhang zwischen PD1-Blockade und Typ-1-Diabetes hinweisen und fünf publizierte Fallberichte zum Neuauftreten eines insulinpflichtigen Diabetes unter Anti-PD1-Blockade. Im vorliegenden Fall sei Pembrolizumab kurz nach Gabe des monoklonalen Antikörpers Ipilimumab eingesetzt worden. Die doppelte Check-point-Blockade könne besonders schwere Immunreaktionen auslösen. |
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses MR Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 12,75 € Monat