· Fachbeitrag · Geriatrie
Oft ungeeignete Arzneien bei älteren Op-Patienten
Bei über der Hälfte aller US-Patienten ab 65 Jahren, bei denen eine Op ansteht, werden in der Klinik für die Altersgruppe potentiell ungeeignete Medikamente eingesetzt. Das ist das Fazit einer US-Studie, bei der Daten zu mehr als 270.000 Eingriffen bei Patienten über 65 Jahre ausgewertet worden sind. Bei 18% der Patienten kamen Substanzen zum Einsatz, die laut Empfehlungen bei Senioren immer gemieden werden sollten: bei 14% das kurz wirksame Opioid Pethidin und bei 3% Belladonna-Alkaloide; bei 9% wurden Substanzen eingesetzt, die für Ältere selten geeignet sind, meistens Sedativa und Muskelrelaxanzien, und bei 43% wurden Substanzen eingesetzt, für die es bei Älteren zwar Indikationen gibt, die aber oft falsch eingesetzt werden: bei 22% war es das Sedativum Diphenhydramin und bei 19% das Antiemetikum Promethazin. „Es gibt sichere Alternativen für die genannten Analgetika, Sedativa und Antiemetika“, betonen die Autoren und fordern eine Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit in Kliniken.
Quelle
- Finlayson E et al.: Inappropriate Medication Use in Older Adults Undergoing Surgery. A National Study. J Am Geriatr Soc 2011; 59(11): 2139-2144
Abstract