· Fachbeitrag · Glukokortikoid-Therapie
Erhöhtes KHK-Risiko bei Patienten mit iatrogenem Cushing-Syndrom
Rund zwei Drittel der Patienten, die langfristig mit systemischen Glukokortikoiden behandelt werden, entwickeln früher oder später ein Cushing-Syndrom. Die Betroffenen sind nach dem Ergebnis einer britischen Studie zu den KHK-Risikopatienten zu zählen; Risikofaktoren sollten aggressiv eingestellt werden und die Patienten einem engen kardiovaskulären Monitoring unterliegen, schreiben die Autoren. Laut den Daten aus 424 britischen Allgemeinarztpraxen liegt die Rate erstmals aufgetretener kardio- oder zerebrovaskulärer Komplikationen (KHK, Herzinsuffizienz, ischämischer Schlaganfall) bei Patienten mit Diagnose eines iatrogenen Cushing-Syndroms unter oraler Steroidtherapie (n=547) bei 15 % pro Jahr. Bei Patienten unter oralen Glukokortikoiden, bei denen kein Cushing diagnostiziert worden war (n=3.231), betrug die Rate nur 6 %, bei der Kontrollgruppe, die keine Glukokortikoide einnahm (n=3.282), 4 %.
Quelle
- Fardet L et al.: Risk of cardiovascular events in people prescribed glucocorticoids with iatrogenic Cushing’s syndrome: cohort study. BMJ 2012; 345: e4928
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