· Article · Hypogonadismus
Testosteronspritzen korrelieren mit höherem KHK-Risiko als andere Darreichungsformen
Eine Testosteronsubstitution ist bereits mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko in Verbindung gebracht worden. Neue retrospektive Daten bei mehr als 540.000 Testosteron-Neuanwendern aus den USA und Großbritannien weisen nun darauf hin, dass das Risiko von der Darreichungsform abhängen könnte. Studienteilnehmer, denen alle zwei bis drei Wochen ein Depot-Präparat injiziert wurde (37 % der Gesamtgruppe), hatten im Verlauf eines Jahres ein um 26 % höheres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (einschließlich Herzinfarkt, instabile Angina pectoris, Schlaganfall) als Personen, die Testosteron in Form von Gels (56 %) zuführten. Nicht erhöht war hingegen ‒ wie in früheren Studien zur Testosteronsubstitution ‒ das Risiko für venöse Thromboembolien. Nur geringe Unterschiede beim kardiovaskulären Risiko gab es zwischen Anwendern von Testosteron-Pflastern (7 %) oder Gelpräparaten. Eine Vergleichsgruppe ohne Testosteronsubstitution gab es in dieser Studie nicht. Absolut gesehen waren die Ereigniszahlen gering. In der ältesten Kohorte betrug die Jahresinzidenz kardiovaskulärer Ereignisse 23 pro 1.000 Personenjahre bei Anwendern von Gels im Vergleich zu 37 bei Spritzen- und 35 pro 1.000 bei Pflastertherapie.
PRAXISHINWEIS | Als Ursache des erhöhten KHK-Risikos wird der Testosteronpeak nach einer Injektion vermutet. Dr. Margret Wierman aus Denver betont im Begleiteditorial: Eine Testosteronsubstitution sollte nur bei nachgewiesenem Hypogonadismus und nicht nur bei erniedrigten Testosteronwerten erfolgen. |
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