· Article · Kontrazeption
Langzeiteinnahme hormoneller Kontrazeptiva mit erhöhtem Risiko für Hirntumoren assoziiert
Eine möglicherweise ungünstige Beeinflussung des Krebsrisikos bei Frauen, die langfristig orale Kontrazeptiva einnehmen, ist bekannt. Dänische Registerdaten bestätigen nun dieses Risiko auch für das Auftreten seltener Tumoren im zentralen Nervensystem. Ausgewertet wurden Daten zu allen 317 Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren, die zwischen 2000 und 2009 an Gliomen erkrankt waren, und mehr als 2.000 Kontrollpersonen. Die Einnahme jeglicher hormoneller Kontrazeptiva korrelierte mit einem um 50 % erhöhten Risiko für Gliome. Wurden die Kontrazeptiva länger als fünf Jahre eingenommen, betrug die Risikoerhöhung 90 %. Das größte Erkrankungsrisiko hatten Frauen, die langfristig Präparate mit ausschließlich Progesteron einnahmen. Das Risiko war mehr als zwei- bis vierfach erhöht im Vergleich zu Frauen, die nie hormonelle Kontrazeptiva eingenommen hatten. In absoluten Zahlen ist das Erkrankungsrisiko gering. Jährlich erkranken nach Angaben der Autoren nur fünf von 100.000 dänischen Frauen im reproduktiven Alter an einem Gliom.
Quelle
- Andersen L et al.: Hormonal contraceptive use and risk of glioma among younger women. Br J Clin Pharmacol, published online January 2015, doi: 10.1111/bcp.12535
Abstract