· Fachbeitrag · Raucherentwöhnung
Nikotinpflaster ohne Einfluss auf das Geburtsgewicht
Werden Raucherinnen schwanger, sollten sie schnellstmöglich aufs Rauchen verzichten. Viele Frauen schaffen dies ohne Hilfe, anderen fällt es extrem schwer. Sind Nikotinpflaster für Schwangere geeignet, ohne dass ein negativer Einfluss auf den Schwangerschaftsverlauf zu befürchten ist? Französische Wissenschaftler haben dies in einer Placebo-kontrollierten Studie bei 402 Frauen in der 12.-20. Schwangerschaftswoche untersucht, die zu diesem Zeitpunkt mindestens fünf Zigaretten täglich rauchten. Die gute Nachricht: Das Geburtsgewicht der Neugeborenen unterschied sich bei Frauen der Nikotin- und der Placebopflaster-Gruppe nicht signifikant und lag bei 3.065 bzw. 3.015 g. Der Blutdruck war in der Nikotinpflaster-Gruppe etwas höher: 70 versus 62 mmHg beim letzten Praxisbesuch. Die schlechte Nachricht: Auf die Abstinenzraten hatte die Nikotinersatztherapie (NRT) kaum Einfluss. Komplett abstinent waren nur 5,5 % der Behandelten im Vergleich zu 5,1 % in der Placebo-Gruppe, deutlich weniger als erwartet. 42 % Frauen der NRT ‒ im Vergleich zu 37 % in der Placebo-Gruppe ‒ reduzierten im Studienverlauf ihren Nikotinkonsum um mindestens 50 %.
Quelle
- Tanguy M-L et al.: Nicotine patches in pregnant smokers: randomised, placebo controlled, multicentre trial of efficacy. BMJ 2014; 348: g1622
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