· Fachbeitrag · Säurehemmung
Säurehemmende Therapie mit Vitamin-B12-Mangel assoziiert
Der Einsatz von Protonenpumpenhemmern (PPI) oder H2-Blockern könnte zu einer Malabsorption von Vitamin B12 führen, da zur Aufnahme dieses Enzyms Magensäure benötigt wird. Tatsächlich hat eine große Fall-Kontroll-Studie bei knapp 30.000 Personen mit nachgewiesenem Vitamin-B12-Mangel und rund 184.000 Kontrollpersonen Hinweise dafür geliefert. Eine Einnahme von PPI über mindestens zwei Jahre war mit einem um 65 % erhöhten Risiko für einen Vitamin B12-Mangel verbunden, eine längerfristige Therapie mit einem H2-Blocker mit einem um 25 % erhöhten Risiko. Für die Einnahme von PPI konnte auch eine dosisabhängige Assoziation belegt werden. Der Zusammenhang war am stärksten bei jüngeren Studienteilnehmern und bei Frauen. Die Prävalenz eines Vitamin-B12-Mangels betrug bei über 50-jährigen Personen insgesamt 2,3 %. Für eine PPI-Therapie über zwei und mehr Jahre errechneten die Autoren eine Number-Needed-to-Harm von 67. Ein Vitamin-B12-Mangel wurde bereits mit Komplikationen wie Demenz, neurologischen Schäden und Anämie assoziiert. Laut aktuellen schwedischen Daten ist bei älteren Männern mit niedrigen Vitamin-B12-Spiegeln das Frakturrisiko um 70 % höher als bei Männern mit hohen Werten.
Quellen
- Lam JR et al.: Proton Pump Inhibitor and Histamine 2 Receptor Antagonist Use and Vitamin B12 Deficiency. JAMA 2013; 310(22): 2435-2442
- Pressemitteilung der Universität Göteborg vom 25. November 2013
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Pressemitteilung