22.11.2013 · Fachbeitrag · Schwangerschaft
Pränatale Exposition zu Antiepileptika schadet, Stillen unter Antiepileptika scheint gefahrlos
| Wie riskant ist die Einnahme von Antiepileptika in der Schwangerschaft und Stillzeit für die psychomotorische Entwicklung des Kindes? Daten einer Kohortenstudie in Norwegen zu knapp 80.000 Schwangerschaften, darunter 223 bei Müttern unter Antiepileptika-Therapie, geben Aufschluss. Bei Neugeborenen mit pränataler Antiepileptika-Exposition war das Risiko für eine beeinträchtigte Feinmotorik im Alter von sechs Monaten zweifach erhöht (11,5 % gegenüber 4,8 %). Dies galt für eine Monotherapie mit Carbamazepin, Valproat und Lamotrigin gleichermaßen. Bei Exposition zu mehreren Antiepileptika erhöhte sich dieses Risiko auf mehr als das Vierfache; zudem war auch das Risiko für eine Beeinträchtigung sozialer Fähigkeiten 2,6-fach erhöht. Auch bei Beurteilung der Feinmotorik im Alter von 36 Monaten hatte eine pränatale Antiepileptika-Exposition noch ungünstigen Einfluss. Nicht schädlich für die psychomotorische Kindesentwicklung im Alter von sechs bis 36 Monaten war es hingegen, wenn Mütter unter Antiepileptika stillten. Die Testergebnisse bei diesen Kindern waren sogar besser als bei denen von Kindern, deren Mütter ebenfalls Antiepileptika einnahmen und nicht stillten. Die Autoren empfehlen, Mütter unter Antiepileptika-Therapie zum Stillen zu ermutigen. Dabei sei die Art der Therapie unerheblich. |
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