· Fachbeitrag · Schwangerschaft
Verringerter IQ und Autismus ‒ weitere Risiken einer Valproinsäure-Therapie fürs Kind
Valproinsäure zählt zu den am häufigsten verschriebenen Epilepsie-Medikamenten. Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist der Einsatz allerdings riskant.Valproinsäure in der Schwangerschaft ist nicht nur mit einem erhöhten Risiko für Neuraldefekte assoziiert, sondern das Medikament schadet nach aktuellen Daten langfristig der Intelligenz der Kinder und fördert womöglich Autismus.
In der ersten Langzeitstudie bei 224 Kinder epilepsiekranker Mütter war der IQ der Sechsjährigen, deren Mütter während der Schwangerschaft Valproinsäure eingenommen hatten, im Durchschnitt um acht bis elf Punkte niedriger als bei Gleichaltrigen, deren Mütter eines von drei anderen Antiepileptika genommen hatten. Auch die Sprachfähigkeit und die Gedächtnisleistung der Kinder waren in Abhängigkeit der Valproinsäuredosis in der Schwangerschaft beeinträchtigt. In einer Fall-Kontroll-Studie in Dänemark mit Daten zu mehr als 655.000 Kindern war bei Einnahme von Valproinsäure in der Schwangerschaft das Risiko eines kindlichen Autismus um das Fünf- und das einer Autismus-Spektrum-Störung um fast das Dreifache erhöht.
PRAXISHINWEIS | Die US-Zulassungsbehörde FDA betont in einer aktuellen Sicherheitsmitteilung, dass Vaproinsäure bei Schwangeren zur Migräneprävention kontraindiziert ist und bei Epilepsie oder bipolaren Störungen nur eingesetzt werden sollte, wenn andere Medikamente nicht ausreichend wirksam sind. Werden Frauen unter Valproinsäure schwanger, sollte das Medikament allerdings nicht ohne Prüfung abgesetzt werden. |
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