· Fachbeitrag · Testosteronsubstitution
Testosterontherapie mit erhöhtem Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko assoziiert
Ältere Männer mit Hypogonadismus werden zunehmend häufig mit Testosteronpräparaten behandelt; allerdings gibt es bisher keine wirklich großen Studien, die die Sicherheit dieser Therapie belegen. Im Gegenteil: Es mehren sich Hinweise für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Eine retrospektive Kohortenstudie in den USA bei rund 8.700 Kriegsveteranen mit niedrigen Testosteronwerten (< 300 ng/dl), bei denen zwischen 2005 und 2011 Koronarangiografien erfolgt waren, unterstreicht solche Bedenken. Bei den 1.220 Patienten, bei denen eine Testosterontherapie begonnen worden war (im Median 531 Tage nach Angiografie), waren Gesamtsterblichkeit sowie Herzinfarkt- und Schlaganfallraten im Verlauf von drei Jahren nach Koronarangiografie um 29 % höher als bei den knapp 7.500 Patienten ohne Testosterontherapie (19,9 % vs. 25,7 %). Die Risikoerhöhung war unabhängig davon, ob die Studienteilnehmer eine KHK hatten oder nicht.
PRAXISHINWEIS | Weitere Studien zu den potenziellen Risiken einer Testosterontherapie bei Männern mit Komorbiditäten sind nötig, betonen die Autoren. Hinweise auf unterschiedliche Risiken je nach Testosteronformulierung gab es nicht. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass mehr als ein Drittel der Behandelten Testosteroninjektionen erhielten, bei denen die Plasmaspiegel unphysiologisch schwanken, betont Anne Cappola aus Philadelphia im Studienkommentar. |
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