· Fachbeitrag · Zwei-Klassen-Medizin
USA: Versicherungsstatus korreliert mit der Prognose von Krebspatienten
Viele Menschen fürchten eine Zwei-Klassen-Medizin. In den USA sind solche Ängste laut Daten von zwei neuen Studien bei Patienten mit Hodentumor oder Glioblastom berechtigt. Krebspatienten ohne Krankenversicherung und Medicare-Versicherte (Versicherung ohne volle Kostendeckung) hatten im Vergleich zu Patienten mit anderen Versicherungen eine Reihe von Nachteilen: Ihre Erkrankung wurde in einem späteren Stadium diagnostiziert, sie erhielten seltener die optimale Therapie und hatten auch eine kürzere Lebenserwartung. In der Studie zu Hodenkrebs wurden Daten von mehr als 10.000 Patienten im Zeitraum 2007 bis 2011 ausgewertet. Bei Männern ohne Versicherungsschutz und Medicare-Versicherten waren die Tumoren zum Zeitpunkt der Diagnose größer und häufiger metastasiert als bei den übrigen Patienten. Im Frühstadium der Erkrankung wurden seltener Lymphknoten entfernt, im fortgeschrittenem Stadium erfolgte seltener eine Strahlentherapie. Ähnlich fielen die Ergebnisse bei fast 14.000 Glioblastom-Patienten mit einer Diagnose in den Jahren von 2007 bis 2012 aus. Hier wurde eine geringere Lebenserwartung bei schlechtem Versicherungsschutz belegt. Eine Verbesserung der Überlebenszeit konnte nur bei Patienten mit gutem Versicherungsschutz gezeigt werden.
Quellen
- Sweeny C et al.: Insurance Status and Disparities in Disease Presentation, Treatment and Outcomes in Men with Germ Cell Tumors. Cancer 2016, published online August 8
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