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  • · Article · Depression

    Verhaltenstherapie in der Rückfallprophylaxe genauso wirksam wie Antidepressiva

    Vier von fünf Menschen, die eine Depression hatten, werden rückfällig. Und jeder Rückfall wiederum steigert das weitere Risiko für eine depressive Episode. Um das erneute Abrutschen in die Depression zu vermeiden, wird derzeit bei Patienten mit mehreren depressiven Episoden in der Vergangenheit eine Pharmakotherapie über mindestens zwei Jahre empfohlen. Eine Alternative mit ähnlich guter Wirksamkeit kann eine Verhaltenstherapie sein. Das belegt eine aktuelle britische Studie, an der über 400 Patienten aus Allgemeinarztpraxen teilnahmen. Diese hatten bereits mindestens drei depressive Episoden hatten und mit wurden Antidepressiva behandelt. Bei der Hälfte wurden die Antidepressiva ausgeschlichen in Verbindung mit einer achtwöchigen kognitiven Verhaltenstherapie (MBCT, mindfulness-based cognitive therapy). Im Rahmen von Gruppensitzungen lernten die Patienten unter anderem Techniken zur Stressreduktion und zur besseren Wahrnehmung von Emotionen, die mit dem Auftreten von Depressionen assoziiert werden. In der MBCT-Gruppe waren erneute Depressionen im Studienverlauf von insgesamt zwei Jahren nicht häufiger als bei den übrigen Patienten unter fortgesetzter antidepressiver Therapie. Auch bei der Lebensqualität gab es keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Besonders gut wirksam war die MBCT nach Angaben der Autoren bei Teilnehmern, bei denen ein schwerer Missbrauch in der Kindheit bekannt war.

     

    Quelle

    • Kuyken W et al. Effectiveness and cost-effectiveness of mindfulness-based cognitive therapy compared with maintenance antidepressant treatment in the prevention of depressive relapse or recurrence (PREVENT). Lancet 2015, published online April 21

     

    Volltext

    Quelle: Ausgabe 07 / 2015 | Seite 16 | ID 43461695