· Fachbeitrag · Depressionen
Depression: Atypische Symptome erschweren bei Männern die Diagnose
Bei Frauen wird eine Depression etwa zweimal häufiger als bei Männern diagnostiziert. Allerdings ist unklar, ob Frauen wirklich häufiger erkranken oder ob die Unterschiede bei den Diagnosen an der oft atypischen Symptomatik bei Männern liegen. Auf Letzteres deuten neue US-Daten aus einer Befragung von insgesamt mehr als 9.000 Personen hin. Wie vermutet berichteten Männer mit Depressionen deutlich seltener als Frauen über traditionelle Symptome wie tiefe Traurigkeit, Einsamkeit oder ausgeprägte Stimmungstiefs. Stattdessen äußerten sich Depressionen bei Männern gehäuft in Wutattacken oder Aggressionen, Drogenmissbrauch und Risikoverhalten. Wurden bei Männern sowohl traditionelle als auch alternative Symptome einer Depression berücksichtigt, verschwanden die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Häufigkeit von Depressionen. Männer waren sogar etwas häufiger betroffen als Frauen (26 % versus 22 %).
Quelle
- Martin L et al.: The Experience of Symptoms of Depression in Men vs Women. Analysis of the National Comorbidity Survey Replication. JAMA Psychiatry 2013, published online August 28
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